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Ich möchte Streit mit dir vermeiden

Wir alle wünschen es uns: Eine erfüllende, friedvolle und liebevolle Beziehung. Am liebsten wären wir den ganzen Tag verliebt, und dies für den Rest unseres Lebens.

Es mag Beziehungen geben, in denen nur sehr wenig oder gar nicht gestritten wird. In diesen Beziehungen wird einfühlsam und intensiv miteinander diskutiert, Schwierigkeiten werden angesprochen und eigene Bedürfnisse geäussert. Dies sind vorbildhafte Beziehungen und stellen den Idealfall dar.

Menschen erzählen mir oft, dass alles wunderbar war in ihrer Beziehung, dass sie nur selten gestritten haben. Sie verstehen es nicht, warum ihr Partner „einfach so“ Schluss gemacht hat oder sogar regelrecht aus der Beziehung „geflüchtet“ ist.

Der wichtigste Grund, warum ein Partner völlig unerwartet geht, ist die Überanpassung.

Wenn eine Beziehung auf die Dauer glücklich sein soll, dann muss sehr viel miteinander besprochen werden. Das heisst: Viel mehr, als wir uns vorstellen wollen und viel mehr, als was wir als angenehm empfinden. Von klein auf lernten wir, uns anzupassen und einzufügen. Ohne ein gewisses angepasstes Verhalten ist ein Zusammenleben mit anderen Menschen gar nicht möglich. Aber was, wenn wir uns zu sehr anpassen? Eventuell haben wir dadurch verlernt, unsere Bedürfnisse wahrzunehmen. Wenn wir zu oft ja sagen, obwohl wir etwas nicht wollen, bringen wir uns in eine Notsituation, aus der Flucht die einzige Lösung zu sein scheint.

Mit „Besprechen“ meine ich nicht die grossen Themen wie ein Haus kaufen oder eine Wohnung mieten,  grössere Geldausgaben, wohin in die gemeinsamen Ferien, sondern über solch „kleinen“ Dinge:  Welche Zahnpasta benutzen wir, welchen Fernsehsendung schauen wir gemeinsam, wo steht was in der Küche und welche Farbe soll der Bettanzug haben, wie werden die Hausarbeiten verteilt und wie sauber soll es bei euch zu Hause sein. Und nicht zuletzt: Welche Arten von Sexualität lebt ihr in welcher „Quantität“. Und ganz wichtig: Bedürfnisse können sich im Laufe der Zeit stark verändern. 

Du denkst, dass dies zu anstrengend ist? Du denkst, dass es dir egal ist, welche Farbe der Bettanzug hat, wie deine Partnerin die Wohnung einrichtet, oder wo immer dein Partner die Schuhe liegen lässt? Nun, es mag Dinge geben, die uns wirklich egal sind. Aber es macht Sinn, diese auch immer wieder zu hinterfragen und zu überprüfen. Es ist eine wichtige Aufgabe, hier ein Gleichgewicht zu finden zwischen „hier passe ich mich zu sehr an“ und „damit kann ich ehrlich leben“.

Hauptsache mein Partner ist glücklich und es gibt keinen Streit

Leider denken sehr viele Menschen so. Aber jeder von uns hat gewisse Vorlieben, isst gerne dies und jenes nicht, mag eine bestimmte Farbe oder Musikrichtung, hat seinen persönlichen Kleidungsstil usw. Je länger ein Paar zusammen ist, umso mehr Unterschiede werden sich zeigen. Zur Lösung sind unsere Offenheit, Kompromissbereitschaft und Kreativität gefragt. Mit der Zeit stören gerade die kleinen, „unwichtigen“ Dinge eine Beziehung und tragen dazu bei, dass grosse Unzufriedenheit entsteht.

Nach Möglichkeit sollten Lösungen gefunden werden, die verbinden. Wenn ein Partner schnarcht und der andere deshalb ein eigenes Schlafzimmer möchte, ist dies nicht sehr verbindend, obwohl das Problem im Grunde behoben ist. Ähnlich verhält es sich mit einem zweiten Fernseher, damit jeder seine Lieblingssendungen sehen kann. Oder man geht regelmässig mit Kollegen in die Ferien und nicht mit dem Partner, da dies immer so anstrengend ist.

Wenn man lange gemeinsam durchs Leben geht, wird sich ein kleinerer Teil von Anpassungen automatisch ergeben, da jeder erkennt, dass die Art des Partners auch Vorteile mit sich bringt. Aber den wesentlich grösseren Teil müssen wir aktiv gestalten. Und dazu sind wir Menschen auch wirklich fähig.

Aus meiner Sicht wird in Beziehungen viel zu weniger diskutiert. Die eigenen Bedürfnisse werden von beiden Seiten zu wenig geäussert. Und es werden Lösungen gefunden, welche Paare trennen. Zu oft entstehen Anpassungen aus „Liebe zu unserem Partner“, aber so werden wir uns selber untreu. Deshalb: Redet miteinander, nehmt wahr, wenn euch etwas stört, wägt ab, ob ihr wirklich damit leben könnt und hinterfragt eure Bedürfnisse, die immer wieder ändern können. Führt regelmässige „Sitzungen“ ein.

Falls ich dir behilflich sein kann, melde dich bei mir, ich würde mich auf ein Treffen freuen.

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